Vorbeugen ist besser als Schimmel
Typische Fehler bei einem Neubau, die zu einem Schimmelschaden führen
Vor dem Hintergrund anzunehmender Schadenswahrscheinlichkeiten wurde 2014 im Rahmen einer Masterthesis an der Donau-Universität Krems (Österreich) eine Studie erarbeitet, die sich mit den häufigsten Feuchteursachen als wesentliche Grundlage für nachgewiesene verdeckte Schimmelschäden beschäftigt. Als Ergebnis dieser Risikoanalyse zu Schimmel in Neubauten wurden drei Hauptauslöser für Schimmelpilzwachstum erkannt:
1. Der unbedachte und lockere Umgang der Bauschaffenden mit Wasser.
2. Witterungseinflüsse wie Regen, niedrige Temperaturen im Winterhalbjahr mit Kondensationsfeuchte wegen noch nicht wärmegedämmter Außenwände und ganz allgemein: Winterbauten.
3. Freisetzung von Wasser durch Trocknungsprozesse von Putzen, Estrichen, Mörtel und Beton.
Im Prinzip sind schimmelauslösende Feuchtefaktoren – allein oder in Kombination – auf jeder Baustelle vorzufinden. Um diese auszuschalten, sind verschiedene Maßnahmen nötig. Methoden der Prävention sind das zentrale Thema. Unter anderem wurden deshalb beim Würzburger Schimmelpilz-Forum in einem Vortrag “10 Kriterien für die Schimmelprophylaxe in Planung und Ausführung” vorgestellt. Doch was in der Bauforschung diskutiert wird, benötigt erfahrungsgemäß eine gewisse Zeit bis es in der Baupraxis ankommt.
In der Regel ist bei einem Neubau niemand für die Thematik „Feuchtigkeit“ zuständig, der gegebenenfalls korrigierend in die Planungs- und Bauabläufe eingreifen könnte. Ein wesentlicher Grund, weshalb noch immer in vielen Neubauten verdeckte, nicht sichtbare Feuchte- bzw. Schimmelschäden zu erwarten sind.
Unser Buchtipp!
Dr. rer. nat. Gerhard Führer, Dr. jur. Bernd Kober
Schimmel und andere Schadfaktoren am Bau