Fachwissen: So wächst Schimmel
Die fortpflanzungsfähigen Einheiten verschiedenster Schimmelpilz- und Bakterienarten bezeichnet man als Sporen. Sie liegen im Prinzip überall in geringer Menge vor. Man spricht dabei von Hintergrundkonzentrationen. Ist im Umfeld der Sporen ausreichend Feuchtigkeit und ein entsprechender Nährboden vorhanden, wachsen sie zu wurzelartigen Strukturen, den sogenannten Hyphen aus. Viele Hyphen bezeichnet man als Myzel. Sobald ein bestimmtes Entwicklungsstadium erreicht ist, bilden sich am Myzel Sporenträger. An ihnen reifen die Sporen heran. Nach deren Freisetzung beginnt der Zyklus erneut.
Warum bleibt Schimmel oftmals unbemerkt
Ein Schimmelschaden bleibt solange unbemerkt, wie die Gesamtheit der auskeimenden Sporen noch keine optischen oder geruchlichen Auffälligkeiten verursachen. Erste Indizien für einen Schimmelschaden sind oftmals Stockflecken, bei denen primär das Myzel sichtbar wird.
Das Schadensbild mit den typischen grau-schwarzen Verfärbungen und pelzigen Strukturen entwickelt sich erst im Anschluss. Wichtig dabei ist, dass bis zur Sichtbarkeit der Verfärbung bereits die Entwicklungsdurchgänge von der Spore über das Myzel bis zur Reifung der nächsten Sporen-Generation in Fruchtkörpern oder Sporangien erfolgt ist.
In Bezug auf verdeckte und nicht sichtbare Schimmelschäden lautet daher die konsequente Schlussfolgerung: Selbst wenn kein Schimmel zu sehen ist, kann eine Schimmelpilzbelastung vorliegen.
Unser Buchtipp!
Lesen Sie hierzu “Schimmel und andere Schadfaktoren am Bau”
Erschienen im Bundesanzeiger Verlag.