Nur der Wissende kann verdeckte Schimmelpilzbelastungen sehen

Es mag zunächst merkwürdig anmuten, aber „Man sieht nur das, was man weiß.“ Das sagte der klinische Umweltmediziner Dr. med. Peter Ohnsorge, Environmental Medicine Consulting, Würzburg bereits beim 9. Würzburger Schimmelpilz-Forum. Seine Erklärung: „Wir haben immer mehr Erkenntnisse, also sehen wir auch mehr Belastungen. Aber nur der Sehende eben, die anderen schauen darüber hinweg und geben sich mit einfachen Diagnosen zufrieden.“ Bedenklich dabei sei, dass viele Diagnosen einfach in den Raum gestellt werden, ohne, dass nach dem Grund gefragt würde. Dabei sollte beleuchtet werden, warum beispielsweise alle Familienmitglieder eine chronische Infektion haben? Statt Tabletten zu verordnen, sollte gezielt nachgefragt werden. Dann bekäme man Antworten und auf diese Weise auch die tatsächlichen Ursachen für die Erkrankung.

„Unwissenheit, mangelnde Kompetenz bei den ausführenden Unternehmen, Panikmache, Verharmlosung aber auch Verdrängung, verschärfen noch immer die Problematik rund um Schimmelbelastungen in Innenräumen“, weiß auch Dr. Gerhard Führer. Für ihn sind fundierte Zahlen und verifizierte Werte erforderlich, um Prävention zu fördern, damit potentielle gesundheitliche Gefährdungen schon Vorfeld erkannt werden. Fehlerquellen und Kosten könnten so vermieden und zudem einheitliche Qualitätsstandards etabliert werden.

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