Wenn Materialien zum Schimmelrisiko werden
Schimmelprävention: Warum die richtige Baustoffwahl über Feuchteverhalten entscheidet
Am Bau hat jedes Material seine Berechtigung, allerdings muss es richtig eingesetzt werden. So sind anorganische Materialien grundsätzlich etwas unempfindlicher gegen Schimmelbesiedelung als organische.
Heutzutage ist auch beim Bauen der Gesundheitsaspekt sehr wichtig. Es wird nicht nur häufig über ökologisches Bauen gesprochen, vielmehr wird biologisches Bauen im wahrsten Sinne des Wortes gelebt. Holzfaser- und Hanfplatten werden unter dem Estrich eingebaut – mit der Folge schwerwiegender Schimmelschäden im Untergrund. Die vermeintlich ökologische Hanfdämmplatte erwies sich als Ersatz für die im Jahr 2016 eingestellte, verputzbare Mineralwollplatte VSDP als schimmelanfällig. Überall dort, wo Materialien längerer Feuchtigkeit ausgesetzt sind und eine rasche Abtrocknung bzw. Ablüftung nicht sichergestellt werden kann, sind organische Baustoffe problematisch und zu vermeiden.
Zudem stellt sich die Frage der späteren Raumnutzung und damit der erforderlichen Sorptionsfähigkeit sowie der Fähigkeit zur raschen Feuchtigkeitsabgabe. Je besser die Materialeigenschaften mit der geplanten Nutzung abgestimmt sind, desto höher ist die Toleranz des Gebäudes gegenüber Kondensat und Oberflächenschimmel.
Ideale Voraussetzungen bieten Oberflächen mit folgenden Eigenschaften:
a) Diffusionsoffen
b) thermische Trägheit und
c) grobe Oberflächenstruktur.
Feuchtigkeit bietet die Grundlage – das Material den Nährboden. Feuchtigkeit im Material reduziert die Wärmedämmung deutlich, wodurch die Oberflächentemperatur innen an Außenbauteilen sinkt.
Unser Tipp!
Lesen Sie hierzu 10 Kriterien für die Schimmelprophylaxe in Planung und Ausführung von Bmst. Ing. Martin Buchner, MSc.