Aus aktuellem Anlass

Bei Schäden nach Hochwasser: Trocknung alleine reicht nicht aus

Bei Wasserschäden, wie beispielsweise beim aktuellen Hochwassergeschehen, wird in der Regel eine schnelle Lösung für das Problem gesucht. Einerseits ist das verständlich, man möchte schnell und ohne großen Aufwand den Schaden beheben und nicht mehr daran denken müssen. Doch diese Denkweise bringt höchstwahrscheinlich fehlerhafte oder gar falsche Sanierungen mit sich. Das zeigt die Erfahrung aus unserer langjährigen Sachverständigtätigkeit. Experten weisen deshalb ausdrücklich darauf hin, dass Trocknung alleine bei vielen Wasserschäden nicht ausreicht.

Schimmel und Bakterien

Für viele Laien scheinen die Probleme mit dem Rückgang des Hochwassers, den abgeschlossenen Reinigungsarbeiten und den Trocknungsmaßnahmen gelöst. Hier und da kommt es eventuell noch zu einer kleinen optischen Schönheitsreparatur und – voila – man glaubt sich auf der sicheren (Sanierungs)Seite. Doch weit gefehlt! Trotz der Nutzung von professionellen Bautrocknungsgeräten können die Böden und Wände nicht schnell genug trocknen. Es bilden sich binnen weniger Tage Mikroorganismen, denen als Grundlage für das Wachstum bereits eine gewisse Materialfeuchte ausreicht. Die Folge sind gesundheitsgefährdende Schimmelpilze und Bakterien.

Das Problem sind schwer einsehbare Hohlräume wie beispielsweise Installationsschächte und/oder die Dämmebene der Fußbodenkonstruktion unter dem Estrich. Wochen bis Monate kann hier die Trocknung andauern. Dr. Gerhard Führer warnt: „Offensichtliche Schäden sind regelmäßig mit nicht sichtbaren mikrobiellen Belastungen vergesellschaftet. Verdeckte Schimmelschäden sind weitaus gefährlicher, da sie selten entdeckt und in ihrer Auswirkung unterschätzt werden.“ Und obwohl die für viele Schimmelpilzarten typischen grau-schwarzen Verfärbungen mit pelzigen Strukturen an den Oberflächen (noch) nicht zu sehen sind, liegt (bereits) ein massives Schimmelpilz- oder Bakterienproblem vor.

Kosmetische Schnellsanierung & Falschsanierung

Unsere Erfahrung aus der Sachverständigentätigkeit hat gezeigt, dass beispielsweise bei den an der Sanierung Beteiligten oftmals die fachlichen Zusammenhänge zwischen Trocknungszeiten und Schimmelpilzwachstum nicht ausreichend bekannt sind. Kosmetische Schnellsanierungen, überteuerte Falschsanierungen und sinnlose Maßnahmenpakete kommen leider noch immer vor.

Gesundheitsgefährdung durch Schimmelpilze

Losgelöst vom finanziellen Schaden gilt zu beachten, dass Schimmelpilze krank machen können. Das belegen viele Studien. Atemwegserkrankungen, allergische und asthmatische Reaktionen, Kopfschmerzen, Müdigkeit und erhöhte Infektanfälligkeit können die Folgen sein. Unser Expertenteam rät daher dringend zu einer sachgerechten Sanierung.

Fachgutachten bevor die Sanierung startet

Dr. Gerhard Führer kennt die Problematik der Betroffenen. Sein Institut wird häufig im Vorfeld einer Folgesanierung zu Rate gezogen. Führer empfiehlt deshalb bereits im Vorfeld der Erstsanierung einen Fachgutachter zu konsultieren, der sich auf Schimmelpilzbelastungen oder Schadstoffe spezialisiert hat. Diese verfügen über das fachspezifische Know-how, das bei derart komplexen Sachverhalten erforderlich ist.